„Team65“ zeigt in Rückstand und Unterzahl Charakter – doch „eine gute Halbzeit reicht nicht“

Die erste gute Aktion der Partie gehörte dem TSV Dachau. Kurz nach Anpfiff steckte Flügelflitzer Sebastian Brey einen Lupfer durch die Gasse auf Nickoy Ricter. Es resultierte eine Ecke. In der 15. Minute waren es dann die Gäste, die im Stadion an der Jahnstraße einnetzten. Dominik Weiß setzte sich über die linke Abwehrseite durch und zog ab – 0:1.

Rund 20 Minuten später fällte der Unparteiische eine „fragliche Entscheidung“, wie 65-Teammanager Ugur Alkan bewertete. Der Schiedsrichter stellte Innenverteidiger Florian Mayer, der kurzfristig nach dem Aufwärmen für Lamotte in die Startelf gerückt war, mit einer Roten Karte vom Platz und entschied auf Elfmeter. Fragend blickten sich einige der Zuschauer an – von einem Foul im Sechzehnmeterraum konnte in dieser Situation nicht wirklich die Rede sein. Türkspor nutzte die Chance und erhöhte auf 0:2 – die Entscheidung?

Das „Team65“ ließ den Rückstand in der zweiten Halbzeit nicht einfach so auf sich sitzen – und drehte in Unterzahl auf. In der 50. Minute schoss Daniel Leugner den Keeper von Türkspor im Eins-gegen-Eins an. In der 54. Minute stoppte ein Abwehrspieler Nickoy Ricter im Sechzehnmeterraum mit einem Foul. Erneut entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß. Orkun Tugbay verwandelte sicher. Einige Minuten später wurde erneut ein 65-Spieler im Sechzehnmeterraum gefoult – der folgerichtige Pfiff blieb dieses Mal jedoch aus.  In der 78. Minute belohnte sich das „Team65“ für seine Leistung dann: Einen Freistoß von Orkun Tugbay klärte Türkspor in die Mitte vor die Füße von Daniel Leugner. Er zog ab, der Torwart parierte – und der gerade erst eingewechselte Oliver Wargalla staubte zum 2:2 ab. Kurz darauf hielt 65-Keeper Maximilian Mayer sein Team mit einer starken Parade im Eins-Gegen-Eins im Spiel. In der Folge hatten Leugner und Wargalla das Siegtor noch auf dem Fuß.

„In der ersten Halbzeit haben wir eigentlich keine klare Torchance gehabt“, resümierte Alkan nach dem Abpfiff der Partie. Er bewertete die ersten 45 Minuten als „schwache Leistung“. „Was ich sehr komisch finde ist, dass wir mit einem Mann weniger plötzlich schönes Pressing spielen, schöne Chancen kreieren. Natürlich war die zweite Halbzeit sehr stark von uns. Dass wir mit einem Mann weniger das 3:2 noch machen wollten – Respekt. Aber eine gute Halbzeit reicht in der Bayernliga nicht aus“, so Alkan. Mit einem Punkt könne man am Ende zufrieden sein, zog er ein Fazit.

23 Punkte stehen mit dem vierten Unentschieden in Folge auf der Haben-Seite des TSV Dachau. Mit dieser Punkteausbeute belegt das „Team65“ den 13. Tabellenplatz und weiß sich noch einen Punkt vom ersten Relegationsplatz entfernt.

Text und Foto: Michelle Brey