Einen Bayernligisten und zwei Regionalligisten kegelte der TSV Dachau 1865 bereits aus dem Toto-Pokal. Mit dem TSV 1860 München kommt nun ein Drittligist an die Jahnstraße. Ein Los, das man sich gewünscht hat: es wird das sportliche Highlight in Dachau, ein Derby-Kracher und ein Zuschauermagnet für Fußballfans.

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Nur einige Wochen ist es her, da traf der TSV Dachau 1865 in einem Freundschaftsspiel auf die Profis des TSV 1860 München. Schon damals war die Vorfreude groß. Dass sich diese Begegnung in Form eines Pflichtspiels schon bald wiederholen würde, war ziemlich unwahrscheinlich – bis jetzt. Das Toto-Pokal-Achtelfinale verspricht ein Schmankerl für jeden Fußballfan zu werden.

65-Spielertrainer Fabian Lamotte: “Ich erwarte Leidenschaft, sonst nichts!”

Fokussiert, frech und mutig: So präsentierte sich die Mannschaft von Ex-Löwen-Spieler und heutigem 65-Spielertrainer Fabian Lamotte in den vergangenen Toto-Pokal-Partien. Ein souveräner 2:0-Sieg über den TSV Rain/Lech durch Tore von Sebastian Brey und Mario Maric ebnete den Weg in die zweite Hauptrunde. Dort traf die Lamotte-Elf auf den TSV Buchbach und so richtig hatte wohl keiner mit einem Erfolg gerechnet. Mit 4:1 besiegte der Bayernligist den zweiten Regionalligisten in Folge. Eine Leistung, die sich mehr als sehen lassen konnte und das Ticket ins Achtelfinale ermöglichte.

“Wir wollen das Spiel gegen die Löwen wie alle bisherigen Toto-Pokal-Spiele angehen: Mit Spaß und vor allem Mut”, kündigte Lamotte an. Und auch wenn der ein oder andere Medienbericht bereits auf die 5:1-Niederlage im Freundschaftsspiel anspielte, so meint er: “Ein Wettkampfspiel ist etwas vollkommen Anderes.” Er erwarte Leidenschaft von seinem Team, sonst nichts. Auch 65-Teammanager und 1. Abteilungsleiter Ugur Alkan zeigt sich zuversichtlich: “Wir können ohne Druck in das Spiel gehen und frei aufspielen.”

Toto-Pokal-Kracher: So viel Sechzig steckt in 65

Der TSV 1860 München ist jedoch nicht “nur” ein Drittligist, der zu Gast an die Jahnstaße kommt. Für einige 65er hat das Spiele eine ganz persönliche, eigene Note. So wird es für Robin Volland ein Spiel gegen seinen Kumpel und Löwen-Spieler Markus Ziereis. Teammanager Ugur Alkan wird mit seinem “Team65” auf seinen Cousin Efkan Bekiroglu treffen.

Die Person, die es aber wohl am härtesten trifft, ist Franz Hübl: Gegen den TSV Buchbach hat er noch das Tor zum 4:1-Endstand für den TSV Dachau erzielt. Nun sitzt er gegen sein “Team65” auf der Bank des TSV 1860 München. Er ist Co-Trainer von Daniel Bierofka. Und zu guter Letzt ist da noch Quirin Moll. Er kickte eins in der Jugend für den TSV 1865, aktuell ist er beim TSV 1860 aufgrund eines Kreuzbandrisses leider nicht einsatzfähig. Sein Vater Wolfgang Moll ist zudem der Präsident des TSV Dachau. Auf dem Platz wird unabhängig davon für beide Teams aber nur eines zählen: das Spiel.

65-Teammanager Ugur Alkan: “Der Pokal hat seine eigenen Gesetze”

Vor dem Toto-Pokal stand für beide Teams allerdings der Ligaalltag im Fokus. Während der TSV Dachau nach zuletzt souveränen Leistungen eine bittere 5:0-Niederlage gegen den TSV Kottern einstecken musste, konnte der TSV 1860 München auswärts gegen den Chemnitzer FC drei Punkte sammeln und die Auswärts-Negativserie in der 3. Liga beenden. Im Toto-Pokal zeigte sich das Team von Daniel Bierofka souverän. Ein 6:1-Sieg gegen die FT Schweinfurt und ein 11:1 gegen TV Aiglsbach brachte die Löwen ihrem Ziel – dem Gewinn des Toto-Pokals und damit dem Einzug in den DFB-Pokal – einen Schritt näher.

Mit dem TSV Dachau 1865 stellt sich nun eine Mannschaft in den Weg, die nicht unterschätzt werden sollte. Kam das Team um Fabian Lamotte bereits einmal nach einer hohen Niederlage in der Bayernliga gegen Schwabmünchen im Pokal dann stärker zurück. Ugur Alkan brachte es auf den Punkt: “Keiner erwartet, dass wir eine Runde weiterkommen. Aber wie sagt man so schön: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.”

Text und Foto: Michelle Brey