Jahr für Jahr erhalten Buchverlage dutzende Manuskripte. Nicht viele davon werden letztlich wirklich als Buch veröffentlicht – und oftmals hagelt es eine Absage nach der anderen. Doch Absage ist nicht immer gleich Absage, wie die Geschichte des englischen Bestsellerautors Mark McCrum beweist.

Morbi vitae purus dictum, ultrices tellus in, gravida lectus.

“Ich hätte nie gedacht, dass meine Karriere in die Richtung gehen würde, in die sie ging“, erzählt mir Mark. Zwar mochte er es als Kind zu schreiben und im Alter von elf Jahren schrieb er ein kurzes Theaterstück, doch selbst eine lange Zeit später dachte er nicht daran, eine Karriere als Autor anzustreben. Nach der Schule und einem sogenannten „Gap Year“ in Botswana begann Mark an der University of Cambridge Englisch zu studieren. „Ich habe Theaterstücke geschrieben, was ich weiterverfolgte nachdem ich die Universität verließ, und als ich 28 Jahre alt war, wurde ein Stück schließlich für sechs Wochen in einem Theater im West End von London aufgeführt“, blickt er zurück. Die national ansässigen Zeitungen bewerteten das Stück positiv, Geld verdiente Mark damit jedoch nicht.

Bestsellerautor Mark McCrum: „Ich hatte großes Glück“

Nach zwei weiteren Bemühungen Theaterstücke zu realisieren, orientierte er sich um und begann einen Roman zu schreiben. „Ich kämpfte weiter, war mir zu dem Zeitpunkt, als ich meinen ersten Roman an Verlage schickte, über meinen Weg nicht ganz im Klaren“, erinnert er sich. Von sechs Verlagen erhielt Mark eine Absage. Eine dieser Absagen jedoch eröffnete ihm neue Möglichkeiten und ebnete seinen Weg, um als Autor vieler Bücher Karriere zu machen.

„Ich hatte großes Glück einen Verleger kennenzulernen, der Qualitäten in meinem Schreibstil erkannte und mein erstes Reisebuch, Happy Sad Land, in Auftrag gab.“ Im Mai 1992 flog Mark nach Kapstadt, um mit der Recherche für das Buch, ein Porträt über Südafrika, zu beginnen. Happy Sad Land erschien 1994. „Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, ob ich in der Zukunft eine Karriere als Autor haben würde, oder ob ich jemals wieder ein Buch veröffentlichen würde“, erklärt er mir. In der Realität aber dauerte es nicht mehr lange, bis sich Mark einen Bestsellerautor nennen konnte.

Nach No Worries (1996), Jack and Zena (1997) und The Craic (1998), landete er mit 1900 House, einem Buch über die erste Reality-TV-Sendung in England, im Jahr 1999 seinen ersten „Top Ten“-Bestseller. Auf seinen nächsten Erfolg, Castaway 2000 – ein Buch über eine weitere Reality-TV-Show und Nummer zwei in den UK-Chars – folgte das Angebot, ein Buch über Weltstar Robbie Williams zu schreiben. Mark begleitete Robbie Williams im Jahr 2000 auf seiner „The Sermon on the Mount“-Tour durch Europa. Das darauf basierende Buch mit dem Titel Somebody Someday hielt sich elf Wochen lang auf Platz eins der Bestsellercharts.

Mark McCrum: Vom Ghostwriter zum Krimi-Autor

Whodunnit The Festival Murders by Mark McCrum

Das Buchcover von The Festival Murders. © Mark McCrum

Die darauffolgenden Jahre veröffentliche Mark ein Buch nach dem anderen, darunter beispielsweise Going Dutch in Beijing (2007), das in acht Sprachen übersetzt wurde, oder Walking With The Wounded (2011), die Geschichte von vier verwundeten Soldaten und deren erfolgreichen Versuch den Nordpol zu erreichen. „Über Welten zu schreiben, die sich sehr von deiner eigenen unterscheiden, ist sehr spannend, und ich habe auf diese Weise eine Menge über viele interessante Themen gelernt“, erzählt mir Mark.

Auch hat er als Ghostwriter zahlreiche Lebensgeschichten von bekannten Menschen verschriftlicht, für die er zwar bezahlt wurde, jedoch keinen Credit als Autor erhielt.

Doch mit dem Schreiben von kommerziellen Sachbüchern war nach Walking With The Wounded vorerst Schluss und Mark begann einen Roman zu verfassen, der in der Welt der Autoren und Schriftsteller spielt. Er habe es genossen, eine eigene fiktive Welt zu erfinden, erzählt er mir. „Ursprünglich wollte ich über die Geschehen auf einem englischen Literaturfestival schreiben, weil ich bereits einige besucht hatte und dachte, dass es ein interessantes Thema sein könnte. Aber als ich mit dem Schreiben begann, bemerkte ich bald, dass ich etwas Mächtigeres als bloße literarische Rivalität bräuchte, um die Leser mit meiner Geschichte zu fesseln“, erklärt er mir und fährt fort, „Also kam mir die Idee eines Krimis, mit einem bösartigen Literaturkritiker, der in seinem Bett ermordet wurde, und einer Reihe von Autoren als möglichen Verdächtigen.“ Das Buch wurde 2014 unter dem Titel The Festival Murders veröffentlicht.

Die darauffolgenden Jahre veröffentliche Mark ein Buch nach dem anderen, darunter beispielsweise Going Dutch in Beijing (2007), das in acht Sprachen übersetzt wurde, oder Walking With The Wounded (2011), die Geschichte von vier verwundeten Soldaten und deren erfolgreichen Versuch den Nordpol zu erreichen. „Über Welten zu schreiben, die sich sehr von deiner eigenen unterscheiden, ist sehr spannend, und ich habe auf diese Weise eine Menge über viele interessante Themen gelernt“, erzählt mir Mark.

Auch hat er als Ghostwriter zahlreiche Lebensgeschichten von bekannten Menschen verschriftlicht, für die er zwar bezahlt wurde, jedoch keinen Credit als Autor erhielt.

Doch mit dem Schreiben von kommerziellen Sachbüchern war nach Walking With The Wounded vorerst Schluss und Mark begann einen Roman zu verfassen, der in der Welt der Autoren und Schriftsteller spielt. Er habe es genossen, eine eigene fiktive Welt zu erfinden, erzählt er mir. „Ursprünglich wollte ich über die Geschehen auf einem englischen Literaturfestival schreiben, weil ich bereits einige besucht hatte und dachte, dass es ein interessantes Thema sein könnte. Aber als ich mit dem Schreiben begann, bemerkte ich bald, dass ich etwas Mächtigeres als bloße literarische Rivalität bräuchte, um die Leser mit meiner Geschichte zu fesseln“, erklärt er mir und fährt fort, „Also kam mir die Idee eines Krimis, mit einem bösartigen Literaturkritiker, der in seinem Bett ermordet wurde, und einer Reihe von Autoren als möglichen Verdächtigen.“ Das Buch wurde 2014 unter dem Titel The Festival Murders veröffentlicht.

The cover of Mark McCrum's murder mystery The Festival Murders.

Das Buchcover von The Festival Murders. © Mark McCrum

Paperback-Version von Murder Your Darlings wurde am 31. Januar veröffentlicht

Whodunnit Murder Your Darlings by Mark McCrum

Das Cover des Buches Murder Your Darlings. © Mark McCrum

Eine Fortsetzung des Buches hatte Mark nicht geplant. Doch der Spaß am Schreiben des ersten Bandes bewegte ihn dazu zwei weitere Krimis zu veröffentlichen. Wie Festival Murder spielt auch in diesen der Detektiv Francis Meadowes eine zentrale Rolle. „Meine journalistische Arbeit als Reiseschriftsteller hatte mich gerade auf zwei Kreuzfahrten geführt, und das schien mir eine perfekte Kulisse zu sein, weil ein Schiff eine geschlossene Umgebung, jedoch durch die ständige Bewegung niemals langweilig ist“, erklärt er die Hintergründe des zweiten Buches Cruising To Murder.

„Die Charaktere in meinen Francis-Meadowes-Büchern ähneln mir sehr und basieren auf bestimmte Weise auf der realen Welt“, sagt er. Kein Wunder also, dass das dritte Buch der Reihe ebenfalls „lose“ auf Marks Erfahrungen basiert. In dem Krimi gibt Detektiv Francis Meadowes einen Schreibkurs in der Toskana, was eine Parallele zu Marks Erlebnissen als langjähriger Lehrer für Kreatives Schreiben darstellt. Die Paperback-Version von Murder Your Darlings wurde am 31. Januar 2021 veröffentlicht.

Eine Fortsetzung des Buches hatte Mark nicht geplant. Doch der Spaß am Schreiben des ersten Bandes bewegte ihn dazu zwei weitere Krimis zu veröffentlichen. Wie Festival Murder spielt auch in diesen der Detektiv Francis Meadowes eine zentrale Rolle. „Meine journalistische Arbeit als Reiseschriftsteller hatte mich gerade auf zwei Kreuzfahrten geführt, und das schien mir eine perfekte Kulisse zu sein, weil ein Schiff eine geschlossene Umgebung, jedoch durch die ständige Bewegung niemals langweilig ist“, erklärt er die Hintergründe des zweiten Buches Cruising To Murder.

„Die Charaktere in meinen Francis-Meadowes-Büchern ähneln mir sehr und basieren auf bestimmte Weise auf der realen Welt“, sagt er. Kein Wunder also, dass das dritte Buch der Reihe ebenfalls „lose“ auf Marks Erfahrungen basiert. In dem Krimi gibt Detektiv Francis Meadowes einen Schreibkurs in der Toskana, was eine Parallele zu Marks Erlebnissen als langjähriger Lehrer für Kreatives Schreiben darstellt. Die Paperback-Version von Murder Your Darlings wurde am 31. Januar 2021 veröffentlicht.

The cover of Murder Your Darlings by Mark McCrum.

Das Cover des Buches Murder Your Darlings. © Mark McCrum

Autor Mark McCrum: „Wenn du es wirklich genießt zu schreiben, dann wirst du darauf beharren“

Heute auf all die Bücher zurückzublicken und ein Lieblingswerk zu nennen, sei schwer, so Mark. Denn jedes Buch habe er auf eine andere Art und Weise genossen zu schreiben. „Einige, wie beispielsweise mein Tour-Buch über Robbie Williams, waren einfach ein großer Spaß zu recherchieren – mit Robbie und seiner Band durch Europa zu reisen und die Rock’n’Roll-Welt von innen zu sehen.“ Andere, wie beispielsweise die eben erwähnten Krimi-Bücher, hätten ihn auf eine andere, schriftstellerische Art erfüllt: „Ich entwickelte einen fiktiven Stil und habe etwas über die Kunst gelernt, zufriedenstellende Krimis zu schreiben.“

Mit den Abenteuern, die er über all die Jahre erleben durfte, habe er nicht gerechnet. „Direkt nach der Universität dachte ich, dass ich Schriftsteller oder Dramatiker werden würde und, dass das alles wäre“, erinnert sich Mark zurück. Nach einer langen und abenteuerreichen Karriere lebt Mark mit seiner Frau und seinen beiden Kindern nun im ländlichen Wales und schätzt sich glücklich einen Arbeitstag mit der bekannten Redewendung „9 to 5“ zu beschreiben. Erinnert er sich an die sechs Absagen zurück, die er für sein allererstes Manuskript erhalten hatte, kommt er heute zu dem Schluss, dass die Verleger richtig lagen. „Rückblickend“, sagt er, „waren sie vernünftig es abzulehnen. Es war größtenteils Müll. Das konnte ich damals einfach nicht erkennen.“

Das Geheimnis eines erfolgreichen Autors? Beharrlichkeit. „Agenten und Verleger sind wichtig, aber sie liegen nicht immer richtig. Ich denke, dass alle Autoren sich Sorgen machen um ihr Talent (oder den Mangel dessen) und es gibt Zeiten, in denen du fühlst, dass deine Arbeit nicht gut ist und, dass du deine Zeit verschwendest“, beschreibt es Mark, „aber wenn du es wirklich genießt zu schreiben, und du denkst, dass deine Arbeit etwas Besonderes ist, dann wirst du darauf beharren. Für Autoren erscheint das Leben ohne zu schreiben leer.“