Das Jahr 2018 markiert den Start von HUX. Zwei junge Männer aus London veröffentlichten ihren ersten Song It’s Alright. Einige Jahre später ist von dem einstigen Duo nur noch einer übrig: George Huxtable, dessen Spitzname als Inspiration für den Bandnamen diente. 2023 wird einiges von dem Sänger/Songwriter zu hören sein. Im Interview sprachen wir über zwei neue Songs, die Geschichte hinter HUX und seine Pläne.

“Mein Traum ist es von der Musik und vom Schreiben gut leben zu können. Einfach Musiker zu sein. Das liebe ich“, erklärt mir George. Mit der Musik nahe Melbourne aufgewachsen, zieht er mit seiner Familie noch während der Schulzeit nach England. In London entsteht mit einem Schulfreund namens Pat das Duo HUX. „Wir spielten in Clubs in ganz London. Und wir spielten und spielten und es war einfach toll“, erinnert er sich. 2018 veröffentlichten die beiden schließlich ihre erste Single It’s Alright. „Es war wirklich aufregend. Wir machten seit ein paar Jahren Musik. Es fühlte sich an, als hätten wir schon viele Songs zu bieten. Doch lange Zeit wurden wir gefragt: ‚Habt ihr etwas auf Spotify?` Und das mussten wir immer verneinen. Nun hatte ich plötzlich das Gefühl: Jetzt sind wir echte Musiker, die etwas vorzuweisen haben.“

Hux als Support bei Geheim-Konzert in London

2019 stehen sie dann von heute auf morgen plötzlich vor knapp 3.000 Menschen auf einer Bühne im Londoner Stadtteil Camden. „Was für eine besondere Nacht das war“, erinnert sich George mit einem Lächeln in den Augen. „Das bleibt eine glasklare Erinnerung – der ganze Abend.“ Das Duo tritt als Opening Act von Weltstar Robbie Williams bei einem geheimen Konzert auf. „Wir hatten einen sehr glücklichen Kontakt“, erklärt George.

Einige Jahre zuvor sei Karl Brazil, der Schlagzeuger von Robbie Williams, über einen Kontakt zu einer Studiosession mit George und Pat hinzugestoßen. Er spielte Schlagzeug zu einem Song, der an diesem Tag entstand. „Wir hatten keine Ahnung, wer er war. Ziemlich schnell fanden wir dann heraus, mit wem er zusammenarbeitet, für wen er Schlagzeug spielt. Es war sehr überwältigend.“ Sie blieben schließlich lose in Kontakt, Karl Brazil sei für kurze Zeit auch ein bisschen wie ein Mentor für George und Pat gewesen. „Und dann, eines Tages im Jahr 2019, rief er mich aus heiterem Himmel an, während ich in einem Pub arbeitete, und sagte: ‚George, willst du Robbie Williams supporten?‘ Es war eine wirklich tolle Gelegenheit, die wir ergreifen mussten.“

Erste EP von Hux erscheint 2021 und heißt Lemonade

Während der Corona-Pandemie erhielten George und Pat schließlich die Chance mit LAB records, einem unabhängigen Label, zusammenzuarbeiten. „Sie haben uns für die Lemonade EP unter Vertrag genommen“, erklärt George. Vier Songs, darunter die gleichnamige Single Lemonade, Headrush, For You und I Know You’re Leaving Too, sind darauf enthalten. Schließlich wurde es klar, dass die beiden aufgrund der Corona-Lockdowns nicht produktiv genug sein konnten, um sinnvoll mit dem Label weiterzuarbeiten. Auch gemeinsam Musik zu produzieren, wurde für das Duo immer schwieriger.

„Das Gleichgewicht hat sich irgendwie verschoben. Ich übernahm mehr von dem, was die Öffentlichkeit von uns zu sehen bekam. Denn wegen Corona konnten wir keine Fotos und keine Videos für Social Media zusammen aufnehmen. Und als ich anfing mehr Verantwortung für die Musik zu übernehmen, begann Pat darüber nachzudenken, was er machen wollte. Wir haben einfach beschlossen, unser eigenes Ding zu machen.“ Sie seien jedoch noch immer gut miteinander befreundet, betont er. Für HUX stehe George nun aber alleine, sagt er mir.

Die Bedeutungen hinter HUX neuer Musik

Songs schreiben und auf der Bühne performen: Davon träumt Sänger und Songwriter HUX. Foto: Privat

Momentan sei ihm daran gelegen, ein Publikum aufzubauen und Songs zu schreiben, die er wirklich liebe. Natürlich würde er gerne wieder bei einem Label unter Vertrag stehen, sagt er mir – gleichzeitig sei das jedoch nicht der Hauptfokus. „Ich versuche langsam ein kleines Team um mich herum aufzubauen“, so der 26-Jährige. Seine neuesten Songs The World Stops When I’m With You und Hands On The Wheel entstanden in Zusammenarbeit mit Freund und Produzent Alex Larsson.

„Bei The World Stops When I’m With You geht es darum, sich die Zeit zu nehmen, herunterzufahren und die Menschen zu schätzen, die dein Leben verbessern, wenn du schwierige Zeiten durchmachst. Einfach ein bisschen wegzukommen vom Chaos des Alltags.“ Der zweite Song, Hands On The Wheel, entstand als George selbst eine schwierige Zeit durchmachte. „Ich habe mit meiner Schwester gesprochen und war ziemlich durch den Wind. Sie sagte mir, dass ich in solchen Momenten einfach das kontrollieren muss, was ich kontrollieren kann – und von dort weitermachen muss. Ich habe das schon früher gehört, aber aus welchem Grund auch immer hat es in diesem Moment viel mehr in mir ausgelöst. Als ich das nächste Mal ins Studio ging, brachte ich dieses Konzept in den Song ein, den ich gerade schrieb. Der Satz ‚Kontrolliere das, was du kontrollieren kannst‘ wurde zum Fokuspunkt. Daraus entstand Hands On The Wheel – es war die treibende Metapher.“

HUX: Große Ankündigung am Ende des Jahres

Sicher ist schon jetzt: Ob mit oder ohne Label, bei zwei Singles wird es 2023 nicht bleiben. Fast jeden Monat soll ein neuer Song veröffentlicht werden. „Ich bin wirklich stolz auf das, was bereits veröffentlicht wurde.“ Es spiegele den Schreib- und Aufnahmeprozess der vergangenen zwei Jahre wider. „Einen Song zu schreiben und sich vorzustellen, wie er live ankommen würde, das ist es, was ich am meisten an diesem Prozess liebe. Schreiben mit der Hoffnung oder dem Anspruch, die Songs vor einem großen Publikum zu spielen.“

„Gegen Ende des Jahres wird es eine große Ankündigung geben“, sagt George, der seine Musik als „soulful pop“ beschreibt. Ohne weiter ins Detail zu gehen, spricht er von einem „zusammenhängenden Projekt“, das er Ende 2023 veröffentlichen wird. Fans dürfen sich also sicherlich auf noch bedeutend mehr Songs freuen.

Allein von seiner Musik kann der 26-Jährige heute allerdings noch nicht leben. Während er weiter an einer Karriere als Sänger/Songwriter feilt, arbeitet er in einem Café. „Ich mag es, Kaffee zu machen und mit Menschen in Cafés zu interagieren. Aber mein Traum ist es, auf der Bühne zu stehen.“ Denn das sei es, was ihn wirklich erfülle.

Text: Michelle Brey

Fotos: Privat