Der Amateurfußball hat es während der Coronavirus-Pandemie nicht leicht. Monatelang wurde das Training auf Eis gelegt, Saisons wurden unter – und abgebrochen. Für viele, die sich selbst fit halten wollten, ist die App B42 zu diesem Zeitpunkt wortwörtlich zum „Gamechanger“ geworden.
Was steckt hinter der Marke und was waren die Ursprünge des Start-ups? Im Gespräch verriet mir B42-Gründer Andreas Gschaider unter anderem exklusiv, auf welche große Neuerung sich Teams und Trainer freuen dürfen.
Seit dem Markteintritt überzeugt das Konzept der Fitness-App B42 etliche Fußballerinnen und Fußballer. ‚Have the best possible season. Every season‘ – so der Slogan des Start-ups. Im Juni 2019 auf den Markt gebracht, sollten die ersten Auszeichnungen nicht lange auf sich warten. 2020 gewann die Marke den UEFA Innovation Award. Im selben Jahr kürte Apple B42 zur „Love App“ (App des Tages) und Google ernannte B42 zur „Trending App“.
Auch in einer Zeit, in der sich das Leben eines jeden Amateur-Athleten immens änderte, konnte B42 – zumindest zu Beginn – profitieren. Lockdown, kein Vereinstraining, Einschränkung der sozialen Kontakte: Zu Beginn der Coronavirus-Krise reagierte das Start-up schnell. Die App, deren Zielgruppe ambitionierte Fußballerinnen und Fußballer sind, wurde kostenlos für jeden freigeschaltet. „Wir haben gehofft, wir liefern einen schönen Mehrwert über einen absehbaren Zeitraum“, erklärt mir Gründer Andreas Gschaider.
Die App verzeichnete einen Anstieg von 25 Tausend auf 40 Tausend Nutzern. Ein „Profit, den es relativ schnell zur Folge hatte“ und der genauso schnell wieder verschwand. Denn aus einem „absehbaren Zeitraum“ wurden Wochen und aus Wochen Monate. „Keine Fußballerin, kein Fußballer hat tatsächlich großes Interesse daran, sich zwölf Monate lang ohne Ball und ohne Zeit auf dem Platz mit einer Fitness-App fit zu halten“, so Gschaider zu den coronabedingten Hintergründen. Der Start-up-Gründer fügt an: „Und das ist auch nicht unsere grundsätzliche Herangehensweise.“
Nach Re-Start im Amateurfußball: Reha-Nutzung bei B42 „extrem nach oben geschnellt“
Ausgerichtet auf Spieler, Trainer und Teams, bietet die App einen Mehrwert für all jene, die ihre Leistung steigern wollen – unabhängig in welcher Phase der Saison sie sich befinden. Einzelspieler können unabhängig vom Vereinstraining ihre Leistungsfähigkeit steigern. Fokus auf ein Ziel, Extra-Meter gehen wollen, Ambitionen und leistungsorientiertes Denken: Für die Performance-Programme (Gamechanger, Speed Zone, Mobility Lab, Stability Base, Pacemaker) sollten Sportlerinnen und Sportler das – und einiges an Leidenschaft für ihre Sportart – wohl mitbringen. Während den Höhepunkten der Corona-Pandemie dürfte das allerdings nicht jedem so einfach gefallen sein. Für das Start-up machen sich die Auswirkungen der Corona-Krise trotz anfänglichem Profit auch jetzt (November 2021) noch bemerkbar. Und das in zweierlei Hinsicht, wie Gschaider mir erklärt.
Ausgerichtet auf Spieler, Trainer und Teams, bietet die App einen Mehrwert für all jene, die ihre Leistung steigern wollen – unabhängig in welcher Phase der Saison sie sich befinden. Einzelspieler können unabhängig vom Vereinstraining ihre Leistungsfähigkeit steigern. Fokus auf ein Ziel, Extra-Meter gehen wollen, Ambitionen und leistungsorientiertes Denken: Für die Performance-Programme (Gamechanger, Speed Zone, Mobility Lab, Stability Base, Pacemaker) sollten Sportlerinnen und Sportler das – und einiges an Leidenschaft für ihre Sportart – wohl mitbringen. Während den Höhepunkten der Corona-Pandemie dürfte das allerdings nicht jedem so einfach gefallen sein. Für das Start-up machen sich die Auswirkungen der Corona-Krise trotz anfänglichem Profit auch jetzt (November 2021) noch bemerkbar. Und das in zweierlei Hinsicht, wie Gschaider mir erklärt.
„Die Sportlerinnen und Sportler wollen jetzt aktuell einfach nichts anderes, als auf dem Platz zu stehen und Fußball zu spielen. Sie brauchen kein Training allein für sich zu Hause und sind froh, wieder im Mannschaftsverbund zusammen trainieren zu können“, sagt er. Auf der anderen Seite mache sich der Start der neuen Saison im Amateurfußball bemerkbar. Die Nutzung der Reha-Programme, die in der App zur Verfügung stehen, seien aufgrund vieler Verletzungen nach der monatelangen Trainingspause „extrem nach oben geschnellt“.
„Zwischen 50 Tausend und 25 Tausend ‚monthly active user‘“ sowie „ein paar Tausend“ zahlende Abonnenten zählt B42 heute. Die Ziele des Start-ups sind hochgesteckt. „In fünf Jahren ist B42 die weltweit meistgenutzte Trainingsplattform für ambitionierte Teams quer über alle Sportarten“, blickt Andreas Gschaider in die Zukunft. Ein Vorhaben, das keineswegs unwahrscheinlich ist. Denn auch 2021 ging es – mit Fokus auf den Fußball – in großen Schritten weiter.
Fitness-App B42: Leistungstests, Nutrition, Academy – „Knowhow von den Profis für den Amateurbereich zugänglich machen“
Im Februar launchte das Start-up mit „B42 Nutrition“ personalisierte Ernährungspläne. Hinzu kam innerhalb der Fitness-App die Möglichkeit sich als Athlet sowohl mit Spielerinnen und Spielern aus dem eigenen Verein als auch mit der Community zu messen. Eingerichtet wurde hierfür ein „Leaderboard“, auf dem die Anzahl der absolvierten Trainingseinheiten visualisiert wird. Ende September machte B42 seinen Usern ein weiteres Feature zugänglich: die Leistungstests. Über verschiedene Beweglichkeits-, Kraft-, Schnelligkeits- und Ausdauertests errechnet die App einen individuellen B42-Score und erstellt eine Playercard.
Im Aufbau befindet sich indes die B42-Academy. Das Start-up will hiermit ambitionierten Trainerinnen und Trainern eine Möglichkeit bieten, „sich rund um die Themen Leistungssteigerung, Ausdauer, Schnelligkeit, Verletzungsprävention, Reha und Ernährung fortzubilden“. Im Austausch mit Experten aus dem Profibereich ist beispielsweise Physiotherapeut Oliver Schmidtlein „derjenige, der starken Input für den Reha-Bereich liefern wird“, verrät mir Andreas Gschaider. Zudem wird der „Performance-Coach einer sehr bekannten Champions-League-Mannschaft“ Input für den Performance-Bereich liefern. Der Zweck? „Das Knowhow von den Profis für den Amateurbereich zugänglich machen, Informationen und Fortbildungsmöglichkeiten bieten – und das alles kostenlos“, bringt der Start-up-Gründer auf den Punkt.
Im Februar launchte das Start-up mit „B42 Nutrition“ personalisierte Ernährungspläne. Hinzu kam innerhalb der Fitness-App die Möglichkeit sich als Athlet sowohl mit Spielerinnen und Spielern aus dem eigenen Verein als auch mit der Community zu messen. Eingerichtet wurde hierfür ein „Leaderboard“, auf dem die Anzahl der absolvierten Trainingseinheiten visualisiert wird. Ende September machte B42 seinen Usern ein weiteres Feature zugänglich: die Leistungstests. Über verschiedene Beweglichkeits-, Kraft-, Schnelligkeits- und Ausdauertests errechnet die App einen individuellen B42-Score und erstellt eine Playercard.
Im Aufbau befindet sich indes die B42-Academy. Das Start-up will hiermit ambitionierten Trainerinnen und Trainern eine Möglichkeit bieten, „sich rund um die Themen Leistungssteigerung, Ausdauer, Schnelligkeit, Verletzungsprävention, Reha und Ernährung fortzubilden“. Im Austausch mit Experten aus dem Profibereich ist beispielsweise Physiotherapeut Oliver Schmidtlein „derjenige, der starken Input für den Reha-Bereich liefern wird“, verrät mir Andreas Gschaider. Zudem wird der „Performance-Coach einer sehr bekannten Champions-League-Mannschaft“ Input für den Performance-Bereich liefern. Der Zweck? „Das Knowhow von den Profis für den Amateurbereich zugänglich machen, Informationen und Fortbildungsmöglichkeiten bieten – und das alles kostenlos“, bringt der Start-up-Gründer auf den Punkt.
B42 kostenlos – aber mit Werbung
Und auch in diesem Kontext steckt B42 tief in den Planungen. Seine Community lässt das Start-up dabei nicht außen vor. In einer geschlossenen Facebook-Gruppe bezieht das Unternehmen seine User mit ein – und stellte so kürzlich die Frage, ob sich die Sportlerinnen und Sportler eine kostenlose App-Nutzung unter Einblendung von Werbung vorstellen könnten. Die Antwort: Der Großteil der teilnehmenden User entschied sich für eine „Mischform“, auf die es auch hinauslaufen werde, erzählt mir Gschaider. „Möchte man es kostenlos nutzen, hat man eine fünf bis zehn Sekundenlange Einblende von fußballspezifischem Content“, erklärt er. Ziel sei es „tatsächlich Relevantes“ zu bewerben und die App „im Großen und Ganzen kostenlos nutzbar“ zu machen. Eine Form für zahlende Abonnenten soll es weiterhin geben.
Fitness-App B42: Großer Launch – „Haben unser Produkt komplett überarbeitet“
Schlag auf Schlag geht es auch in Zukunft bei B42 weiter. Im November steht der nächste große Launch bevor. „Wir haben unser Produkt komplett überarbeitet. Das, was man jetzt gerade sieht, ist eigentlich ein Ausläufer“, verrät mir Andreas im Gespräch. So soll es „startend im November“ eine neue Version für Teams und Trainer geben. Geplant ist einiges: „Wie in einem Fußballmanager kannst du deine Spielerinnen und Spieler in der Übersicht sehen. Du siehst die Stärken und Schwächen, kannst die Trainingsplanung gestalten, kannst das Team gemeinsam in Intervall- und Ausdauerläufe schicken und sie können sich innerhalb des Teams miteinander vergleichen.“
Hinzu komme die Abbildung der Trainings- und Spielorganisation und „im nächsten Schritt wird das Loadmanagement integriert“, verrät er mir. „Du kannst also als Trainer schauen, wie belastbar sind meine Spielerinnen und Spieler gerade. Und du siehst durch ein Feedbacksystem, wie es um Schlaf und Regeneration steht.“
Andreas Gschaider: Vom Polizist zum Start-up-Gründer
Große Pläne, die Gründer Andreas Gschaider zusammen mit seinem Team verfolgt. Dabei hatte er eigentlich nie wirklich damit gerechnet, einmal überhaupt eine App zu veröffentlichen. „Ich habe es mir immer eingeredet“, erzählt er mir. Im Jahr 2012 spielte der damals 30-Jährige mit dem TSV Velden in der Bezirksliga West. „Ich wollte mit den jungen Spielern noch ein bisschen mithalten können“, blickt er zurück. Mit dem Ziel seine Leistung zu steigern, habe er abgesehen von der App Freeletics nichts Passendes für sich entdecken können. Und das, was er fand, „war nicht spezifisch auf Fußball zugeschnitten“.
Trainerscheine und Fitnessfortbildungen waren die Folge. Bis er schließlich auf das Mobility-Training von Coach Benjamin Heinzmann stieß. Ein Kontakt, der einen Stein ins Rollen bringen sollte. Damals noch hauptberuflich als Polizist tätig, begann Andreas nebenberuflich als Personaltrainer für Fußballmannschaften zu arbeiten und Trainingspläne als PDF-Dateien zu verkaufen. Gestartet mit Benjamin Heinzmann, „der Content produziert hat und sein Knowhow mit reingegeben hat“, zählt das Start-up im Oktober 2021 insgesamt 14 Vollangestellte und sieben Werkstudentinnen und Werkstudenten. Heinzmann stieg 2018 aus, erhielt als Dankeschön im Nachhinein von Andreas Gschaider Unternehmensanteile.
Das Konzept, das Knowhow von Experten als Basis für die Trainings- und Reha-Pläne zu nutzen, blieb seither erhalten. Gepaart mit feinen App-Details wie etwa Videos, die die Übungsdurchführung erleichtern, sind das wohl zwei der Faktoren, die für den Erfolg der App ausschlaggebend sind. Dabei betont Gschaider im Gespräch, dass Erfolg relativ sei. „Tatsächlich glaube ich, ist es eher nicht so, dass wir so erfolgreich sind und waren“, sagt er bescheiden. „Ich habe viel Glück gehabt und unglaublich viele Sportlerinnen und Sportler getroffen, die begeistert in diese Idee eingestiegen sind. Das hat letztlich die App ermöglicht.“
Fairplay, Toleranz, Geschlechtergleichheit: B42 setzt Zeichen und inspiriert
Längst ist B42 allerdings mehr als „nur“ irgendeine App, wie die Philosophie des Start-ups erkennen lässt. „Es geht darum, Ziele zu erreichen. Wenn du Ziele erreichen willst, musst du dir Ziele stecken, du musst an sie glauben und du musst einen Fokus haben, um all das umsetzen zu können und letztendlich Erfolg vorzuweisen.“ Doch Erfolg sei nichts, was man anhand einr Tabelle ablesen könne, betont Gschaider. „Erfolg ist ein Gefühl. Ein Gefühl nach dem Abpfiff, dass du weißt, du hast in der Vorbereitung dein Bestes gegeben, du hast in den 90 Minuten auf dem Platz alles rausgehauen. Das Bewusstsein alles dafür getan zu haben“, so Gschaider.
Gleichzeitig setzt sich das Start-up gegen Homophobie und Rassismus sowie für mehr Toleranz, Geschlechtergleichheit und Fairplay ein. Angetrieben von der Brand-Story: der Nummer 42 von Jackie Robinson. „Das B steht für ‚Be‘ – sei die 42“, erklärt Gschaider. „Sei derjenige, der daran glaubt, dass du über den Sport hinaus die Möglichkeit hast, Leute zu inspirieren und von einer guten Sache zu überzeugen“, sagt er.
Text: Michelle Brey
Fotos: B42